Bearbeitung von GNSS-Daten mit WaRINo + WaRINn

WaRINo und WaRINn dienen der Bearbeitung und der statistischen Aufbereitung von GPS/GLONASS/Galileo/BeiDou/SBAS/QZSS/NavIC-Daten, die im RINEX-Format vorliegen. WaRINo ist für Beobachtungsdateien geeignet, WaRINn für Ephemeridendateien. Beide Module ermöglichen Formatwandlungen von RINEX 2 nach 3 und umgekehrt bzw. von RINEX 4 nach RINEX 2 oder 3.

Mit WaRINo können Veränderungen an den Informationen im Dateikopf vorgenommen werden und es ist u.a. möglich, Beobachtungen nach unterschiedlichen Kriterien zu selektieren oder mehrere Dateien der selben Station zu einer Datei zusammenzufassen. Für jede Ausgabedatei werden statistische Informationen erzeugt.

WaRINo bietet darüber hinaus auch spezielle Manipulationsmöglichkeiten der Beobachtungsgrößen:
  • Korrektur der Antennenphasenzentrumsfehler:
    • Nicht jede GNSS-Auswertesoftware kann jede Art von Korrektionen für Fehler des Antennenphasenzentrums verarbeiten. So kann es sinnvoll sein, eine entsprechende Korrektur schon in einem Vorverarbeitungsschritt durch Veränderung der Beobachtungsdaten vorzunehmen. WaRINo ermöglicht es auch, einmal angebrachte Korrektionen wieder zu beseitigen.

  • Interpolation von zusätzlichen GNSS-"Beobachtungen":
    • Dateninterpolation wird auf statische GNSS-Beobachtungen angewandt, die als Referenz für präzise kinematische Positionierung dienen. Sie müssen für Post-Processing-Anwendungen mit dem selben Epochenabstand vorliegen wie die kinematischen Beobachtungen, also mit Epochenabständen von einer Sekunde oder Bruchteilen einer Sekunde. Wurden solche Daten nicht aufgezeichnet oder archiviert, können sie nun nachträglich berechnet werden. Vorteile ergeben sich auch daraus, dass nun Referenzbeobachtungen mit geringerem Epochenabstand erzeugt werden können, als der Referenzempfänger fähig ist, aufzuzeichnen.

  • Berechnung Virtueller Referenzstationen (VRS) bzw. kleinräumige Verlagerung der Antennenposition
    • In regionalen Referenzstationsnetzen können mit Hilfe von Flächenkorrekturparametern (FKP), die mit WaV2 erzeugt wurden, und den Beobachtungen einer Masterreferenzstation Beobachtungen von Virtuellen Referenzstationen (VRS) berechnet werden, deren Positionen frei innerhalb des regionalen Netzes von Referenzstationen gewählt werden können.

      Werden mehrere Referenzstationen in lokaler Nachbarschaft (maximal einige Meter Abstand) betrieben, so kann es sinnvoll sein, die Beobachtungsdaten der Hauptstation bei einem Datenausfall durch Beobachtungen einer der Nebenstationen zu ergänzen. Dafür müssen die Beobachtungen der gewählten Nebenstation auf die Hauptstationsposition übertragen werden.

Mit WaRINn können statistische Analysen der vorhandenen Ephemeridendateisätze vorgenommen, Dateien zusammengefasst und ausgedünnt werden und aber auch Satelliten-Sichtbarkeitsanalysen vorgenommen werden.

WaSoft.de, 2024